BIO BOX: Nässe verhindert Vielfalt
BIO BIO-Erntebericht Mai 2024
Wer einen eigenen Bio-Garten hat, kann ein Lied davon singen: Aktuell ist so richtiges „Schneckenwetter“. Das kühl-nasse Wetter begünstigt bei unseren Produzenten nicht nur eine Schneckenplage, sondern verlangsamt auch die Entwicklung der Gemüsekulturen.
Gemüsevielfalt leidet
Erste Frühlingsboten wie Spargeln und Radieschen konnten noch vom warmen Februar und März profitieren, aber weitere Gemüsesorten wie Kohlrabi, Broccoli oder diverse Salate leiden unter der aktuellen Nässe. Auch die klassischen Sommersorten wie Tomaten, Peperoni und Zucchetti waren verspätet, da ihnen auch im gedeckten Anbau die Sonnenstunden fehlen.
Das hat zur Folge, dass beim einheimischen Bio-Gemüsesortiment seit einigen Wochen die Abwechslung fehlt. Diese kann nur bedingt mit Bio-Importen ausgefüllt werden, da zum einen auch in Italien und Spanien nasse Bedingungen vorherrschen und etliche Gemüsesorten saisonbedingt bereits mit Strafzöllen belegt sind. Unterbrüche und Engpässe werden uns noch einige Zeit begleiten, denn die Böden sind teilweise so durchnässt, dass keine Folgekulturen gesetzt werden können.
Es liegt also nicht an mangelnder Phantasie im Einkauf, dass die BIO BOX-Gemüseabos in letzter Zeit doch häufig von den gleichen Gemüsesorten geprägt waren. Allerdings dürfen wir jetzt auf die ersten Tomaten und Zucchetti aus Schweizer Bio-Anbau hoffen. Die Vielfalt wird innerhalb der nächsten 2-3 Wochen also wieder zunehmen.
Früchteproduzenten im Süden auch betroffen
Wie erwähnt, beschränkt sich das nasse, wechselhafte Wetter aktuell nicht nur auf die Schweiz. Unser Lieferant Jonicabio in Apulien beklagt auch viel Nässe und schwierige Anbaubedingungen. Es gibt im Bio-Obstanbau nur wenige Massnahmen um z.B. Pilzkrankheiten vorzubeugen oder zu behandeln. Häufig sind „Pilzinfektionen“ im Moment der Ernte auf den scheinbar gesunden Früchten noch nicht zu erkennen und zeigen sich dann erst bei der Ankunft bei uns oder bei unseren Kunden. So bleibt uns im Moment nicht viel anderes übrig, als auf robustere Früchtesorten wie z.B. Kiwis, Bananen, Zitrusfrüchte und natürlich auch Schweizer Äpfel zu setzen.